Laktoseunverträglichkeit bei einer Frau

Laktoseunverträglichkeit: Was genau ist das?

Sie haben die Diagnose „Laktoseintoleranz“ erhalten oder vermuten bei sich eine Laktoseunverträglichkeit und möchten sich nun über das Krankheitsbild informieren? Im heutigen Beitrag dreht sich alles um die lästige Verdauungsstörung.

Definition und Grundlagen

Unter einer Laktoseunverträglichkeit, auch Laktoseintoleranz genannt, versteht man eine Verdauungsstörung, bei der Ihr Körper den Milchzucker (Laktose) gar nicht oder nur in unzureichenden Mengen abbauen kann. Als Ursache kommen mehrere Faktoren in Betracht, denn eine Laktoseunverträglichkeit, kann sowohl genetisch bedingt als auch auf eine Erkrankung oder den Mangel von Laktase zurückzuführen sein. Unter „Laktase“ versteht man dabei ein Enzym, welches sich im Dünndarm befindet und den Milchzucker aufspaltet. Fehlt dieses Enzym, gelangt die unverdaute Laktose in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Bakterien vergoren. Daraus resultieren die typischen Beschwerden einer Intoleranz.

Frau mit Laktoseintoleranz

Häufigkeit und Verbreitung

Weltweit sind ca. 68–75 % der Erwachsenen von einer Laktoseintoleranz betroffen, wobei die Verteilung von Europa in Richtung Asien zunimmt. Das bedeutet, dass vor allem die Menschen in Asien, Afrika und Südamerika laktoseintolerant sind, wohingegen vor allem Nordeuropäer Laktose meist problemlos aufspalten können. In Deutschland liegt die Häufigkeit der Verdauungsstörung bei etwa 15–20 %.

Ursachen und Formen

Eine Laktoseintoleranz kann in drei verschiedene Formen unterschieden werden:

  • – Primäre Laktoseintoleranz
  • – Sekundäre Laktoseintoleranz
  • – Kongenitale Laktoseintoleranz

Erstere ist genetisch bedingt und tritt meist erst im Erwachsenenalter auf. Die zweite Form der Laktoseunverträglichkeit kann in Folge einer Erkrankung oder Operation auftreten; beispielsweise bei Operationen, welche die Dünndarmschleimhaut schädigen können. Die seltenste Form ist die Kongenitale Laktoseintoleranz. Hierbei ist die Verdauungsstörung angeboren, sodass die Laktose von Geburt an nicht umgewandelt werden kann.

Typische Symptome

Zu den häufigsten Beschwerden im Zusammenhang mit einer Laktoseintoleranz zählen:

  • – Bauchschmerzen
  • – Blähungen
  • – Völlegefühl
  • – Durchfall
  • – Übelkeit
  • – Gurgelnde Darmgeräusche

Diese Symptome treten in der Regel 30 bis 120 Minuten nach dem Verzehr von Milchprodukten auf. Der Schweregrad hängt dabei von der persönlichen Toleranzgrenze und der eingenommenen Laktosemenge ab.

Diagnosemöglichkeiten

Betroffene wissen oft bereits selbst, ob und wie viel Laktose sie vertragen. Dennoch gibt es bewährte Testmethoden, um eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren. Dazu gehören:

  • – H2-Atemtest: Misst den Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft nach Laktoseaufnahme.
  • – Laktose-Belastungstest: Misst den Blutzuckerspiegel nach Laktoseaufnahme.
  • – Eliminationsdiät: Temporäres Weglassen laktosehaltiger Lebensmittel zur Beobachtung.

Mithilfe einer Eliminationsdiät können Sie in Eigenregie überprüfen, ob Sie eine entsprechende Unverträglichkeit haben. Sollten sich Ihre Symptome nach wenigen Tagen verbessern, sollten Sie zur abschließenden Diagnostik einen Mediziner aufsuchen.

Test auf Laktoseintoleranz

Behandlung und Ernährung

Die Behandlung einer Laktoseunverträglichkeit kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Zum einen kann eine laktosearme oder gar laktosefreie Ernährung in Betracht gezogen werden. Zum anderen können Laktasepräparate vor dem Verzehr laktosehaltiger Produkte eingenommen werden.  

Alternativ können Sie auch auf verträglichere Alternativen zurückgreifen, wie:

  • – Laktosefreie Milch & Käse
  • – Pflanzenmilch (Hafer, Mandel, Soja, Kokos)
  • – Naturgereifter Hartkäse (oft nahezu laktosefrei)

Wichtig: Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium & Vitamin D, Ihr Facharzt berät Sie gerne zu entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln und Alternativen.

Fazit: Gute Lebensqualität mit Laktoseintoleranz

Mit dem richtigen Wissen kann man fast alle Lieblingsgerichte anpassen und die Symptome einer Laktoseunverträglichkeit umgehen, denn heutzutage bieten sogar Restaurants zunehmend laktosefreie Optionen an.

Achten Sie auf eine bewusste Ernährung und sprechen Sie mögliche Maßnahmen mit Ihrem Hausarzt ab. So können Sie Beschwerden vermeiden und weiterhin auf eine gute Lebensqualität trotz Intoleranz zählen.