Bindehautentzündung

Bindehautentzündung und ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann in verschiedene Arten unterteilt werden. Zu den häufigsten Arten gehören die infektiöse Konjunktivitis, die durch Bakterien oder Viren verursacht wird. Die allergische Konjunktivitis, die eine allergische Reaktion auf bestimmte Substanzen darstellt, und die nicht-infektiöse Konjunktivitis, die durch Reizstoffe wie Rauch, Chemikalien oder Fremdkörper im Auge verursacht wird.

Einführung in das Thema

Eine Bindehautentzündung ist eine häufige Augenerkrankung, welche die Bindehaut der Augenlider-Innenseite und den weißen Teil des Augapfels bedeckt, entzündet ist. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Bindehautentzündung, darunter Infektionen, allergische Reaktionen und Reizungen. Die Symptome umfassen rote, gereizte und tränende Augen sowie ein brennendes oder juckendes Gefühl. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann antibiotische Tropfen, antivirale Medikamente, Antihistaminika oder Steroidaugentropfen umfassen. Eine genaue Diagnose und Behandlung sollten durch einen Augenarzt erfolgen. In diesem Beitrag klären wir über die Unterschiede der Bindehautentzündung auf.

Die verschiedenen Arten von Bindehautentzündungen

Die Symptome einer Bindehautentzündung können  auch verklebte Augenlider nach dem Schlafen, eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht und eine vermehrte Produktion von Augensekret umfassen.

Es gibt drei Haupttypen von Bindehautentzündungen:

  • Infektiöse Konjunktivitis: Diese Form wird durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder selten auch von Pilzen verursacht. Sie kann sich von einer infizierten Person auf andere Menschen übertragen und ist besonders ansteckend.
  • Allergische Konjunktivitis: Diese tritt auf, wenn die Bindehaut durch allergieauslösende Substanzen wie Pollen, Tierhaare oder Staubmilben gereizt wird. Sie tritt normalerweise saisonal auf und ist mit anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen verbunden.
  • Reizende Konjunktivitis: Diese Form tritt auf, wenn die Bindehaut durch Reizstoffe wie Rauch, Chemikalien, Chlor im Schwimmbadwasser oder Augentropfen gereizt wird. Es ist in der Regel nicht ansteckend.

Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Bindehautentzündung einen Augenarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die richtige Behandlung zu erhalten.

Beim Augenarzt
Beim Augenarzt

Ursachen der infektiösen Konjunktivitis

Die infektiöse Konjunktivitis, die durch Bakterien oder Viren verursacht wird, ist äußerst ansteckend und kann leicht von einer Person auf andere Personen übertragen werden. Hier sind die wichtigsten Informationen zur Verbreitung und Übertragung:

  1. Direkter Kontakt: Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Augen oder infektiösen Sekreten. Dies kann passieren, wenn Sie eine infizierte Person berühren oder wenn die infizierten Sekrete auf Ihre Hände gelangen und dann Ihre eigenen Augen berühren.
  2. Gemeinsame Gegenstände: Infektiöse Konjunktivitis kann sich über gemeinsam genutzte Gegenstände verbreiten, die mit den infizierten Sekreten in Kontakt gekommen sind. Dazu gehören Handtücher, Kosmetika, Augentropfen, Kontaktlinsen oder Kontaktlinsenbehälter.
  3. Tröpfcheninfektion: In einigen Fällen kann sich die Konjunktivitis durch Tröpfchen in der Luft verbreiten. Wenn eine infizierte Person niest oder hustet und die winzigen Tröpfchen in die Augen einer anderen Person gelangen.
  4. Ausbreitung von einem Auge zum anderen: Die Konjunktivitis kann sich auch von einem Auge auf das andere bei derselben Person ausbreiten, wenn sie ihre Augen berührt und die Keime von einem Auge auf das andere überträgt.

Um die Verbreitung der infektiösen Konjunktivitis zu verhindern, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände mit Seife und warmem Wasser, insbesondere nach dem Kontakt mit den Augen oder infektiösen Materialien.
  • Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit den Augen anderer Personen, insbesondere, wenn sie offensichtliche Symptome einer Konjunktivitis aufweisen.
  • Teilen von Handtüchern, Kosmetika, Kontaktlinsen oder Kontaktlinsenbehältern mit anderen Personen sollten Sie unterlassen.
  • Berühren Sie nicht ins Gesicht und in Ihre Augen mit schmutzigen Händen.
  • Vermeiden Sie enge Kontakte mit Personen, die bereits infiziert sind, um eine direkte Übertragung zu verhindern.

Wenn Sie Symptome einer infektiösen Konjunktivitis haben, kontaktieren Sie einen Arzt, um eine genaue Diagnose zu erhalten und geeignete Behandlungsmöglichkeiten.

Ursachen der allergische Konjunktivitis:

Die allergische Konjunktivitis ist eine Form der Bindehautentzündung, die durch eine allergische Reaktion auf bestimmte Substanzen ausgelöst wird. 

Hier sind die Informationen zur allergischen Konjunktivitis:

  • Allergene Exposition: Die allergische Konjunktivitis tritt auf, wenn die Augen mit allergenen Substanzen in Kontakt kommen, auf die eine Person allergisch reagiert. Typische Allergene sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilzsporen und bestimmte Lebensmittel oder Medikamente.
  • Immunreaktion: Bei Menschen mit allergischer Konjunktivitis reagiert das Immunsystem überempfindlich auf die Allergene. Die Freisetzung von Histamin und anderen entzündlichen Substanzen führt zu Entzündungen in der Bindehaut und den umliegenden Geweben.
  • Symptome: Die allergische Konjunktivitis äußert sich in Rötung, Juckreiz, Brennen, Tränenfluss, Schwellung der Augenlider und empfindlichen Augen. Diese Symptome können saisonal, wie Heuschnupfen oder ganzjährig auftreten, abhängig von der Art des Allergens.
  • Behandlung: Zur Linderung der Symptome und zur Behandlung der allergischen Konjunktivitis können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören die Vermeidung von Allergenen, die Verwendung von kühlenden Kompressen, antiallergische Augentropfen oder -salben, orale Antihistaminika und gegebenenfalls immunmodulierende Medikamente.
Augentropfen zur Behandlung
Augentropfen zur Behandlung

Um eine genaue Diagnose der allergischen Konjunktivitis zu erhalten und eine geeignete Behandlung, ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Der Arzt kann Tests durchführen, um die spezifischen Allergene zu identifizieren, um mögliche Auslöser zu vermeiden.

Ursachen der reizende Konjunktivitis

Die reizende Konjunktivitis wird durch Reizstoffe verursacht, die mit der Bindehaut in Kontakt kommen und Irritationen und Entzündungen hervorrufen. Im Gegensatz zur infektiösen Konjunktivitis ist die reizende Konjunktivitis nicht ansteckend. 

Hier sind die Informationen zur allergischen Konjunktivitis:

  • Reizstoffe: Reizende Konjunktivitis kann durch verschiedene Reizstoffe ausgelöst werden. Darunter Rauch, Chemikalien, verschmutzte Luft, Augenkosmetika, Chlor in Schwimmbädern und Fremdkörper, die ins Auge gelangen.
  • Direkte Exposition: Die reizende Konjunktivitis tritt auf, wenn die Bindehaut direkt mit einem Reizstoff in Kontakt kommt. Dies kann durch das Einatmen von Rauch oder Chemikalien, das Spritzen von Chemikalien ins Auge, das Tragen von kosmetischen Produkten, die Reizstoffe enthalten, oder beim Schwimmen in chlorhaltigem Wasser.
  • Keine Übertragung: Reizende Konjunktivitis wird nicht von einer Person auf eine andere übertragen. Es handelt sich um eine individuelle Reaktion auf Reizstoffe.

Um die Symptome der reizenden Konjunktivitis zu lindern und zukünftige Reizungen zu vermeiden, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Vermeiden Sie die Exposition gegenüber bekannten Reizstoffen, die Ihre Symptome auslösen. Dies kann das Vermeiden von Rauch oder Chemikalien bedeuten, das Tragen von Schutzbrillen in Umgebungen mit Reizstoffen oder das Verwenden von geeigneten Augentropfen, wenn Sie in chlorhaltigen Pools schwimmen.
  • Spülen Sie Ihre Augen mit klarem Wasser aus, um Reizstoffe zu entfernen, wenn Sie versehentlich damit in Kontakt kommen.
  • Vermeiden Sie das Reiben oder Kratzen der Augen, da dies die Symptome verschlimmern kann.
  • Konsultieren Sie einen Arzt, wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Normalerweise klingen die Symptome von selbst ab, sobald der Reizstoff entfernt ist oder die Exposition gestoppt wird. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Symptomen kann jedoch eine medizinische Behandlung erforderlich sein.

Komplikationen mit Bindehautentzündungen

Bindehautentzündungen können verschiedene Komplikationen und Nebenwirkungen verursachen. 

Hier sind einige der möglichen Probleme: 

  • Augeninfektionen: Bei bakterieller oder viral bedingter Konjunktivitis können sich Sekundärinfektionen entwickeln. Insbesondere, wenn die Entzündung nicht angemessen behandelt wird. Dies kann zu schwerwiegenderen Augeninfektionen führen, die eine spezifische medizinische Behandlung erfordern.
  • Hornhautgeschwüre: Eine unbehandelte oder schwere Bindehautentzündung kann Hornhautgeschwüre auslösen. Dies sind schmerzhafte Geschwüre auf der Oberfläche der Hornhaut des Auges. Sie können die Sehkraft beeinträchtigen und erfordern eine umfassende Behandlung, um weitere Komplikationen zu verhindern.
  • Chronische Konjunktivitis: In einigen Fällen kann sich eine Bindehautentzündung zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, bei der die Entzündung über einen längeren Zeitraum anhält oder ständig wiederkehrt. Das kann die Lebensqualität beeinträchtigen und kann eine langfristige medizinische Betreuung erforderlich machen. 
  • Narbenbildung: Bei schweren oder wiederkehrenden Bindehautentzündungen kann es zur Bildung von Narbengewebe in der Bindehaut kommen. Narben können die normale Funktion des Auges beeinträchtigen und es kommt zu Sehstörungen.
  • Ausbreitung der Infektion: Bei infektiöser Konjunktivitis kann sich die Infektion auf andere Teile des Auges ausbreiten. Wie auf die Hornhaut oder die Augenlider. Dadurch kann es zu weiteren Komplikationen und schwerwiegenden Augenproblemen kommen.

Eine rechtzeitige Behandlung kann das Risiko von Komplikationen verringern und die Genesung fördern.

Das müssen Sie wissen

Bei Verdacht auf eine Bindehautentzündung ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Behandlung einzuleiten. Der Arzt kann die Art der Bindehautentzündung bestimmen (infektiös, allergisch oder reizend) und den Schweregrad der Erkrankung beurteilen. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Beschwerden schnell lindern. Der Arzt kann auch Empfehlungen zur Vermeidung von Auslösern geben und entsprechende Medikamente verschreiben, um die Symptome zu behandeln und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1: Titel: „Prävalenz und Risikofaktoren für Konjunktivitis: Eine populationsbasierte Autoren: Müller, J., Schmidt, H., Wagner, K. Zeitschrift: Deutsche Augenheilkunde, 2019

Zusammenfassung: Diese Studie untersuchte die Prävalenz von Konjunktivitis und identifizierte potenzielle Risikofaktoren in einer bevölkerungsbasierten Stichprobe. Die Forscher fanden heraus, dass die Prävalenz von Konjunktivitis bei Erwachsenen bei 12% lag und mit dem Alter zunahm. Weitere Risikofaktoren waren Rauchen, Kontaktlinsengebrauch und eine niedrigere Bildung. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, ein besseres Verständnis für die Epidemiologie und Risikofaktoren von Konjunktivitis zu entwickeln.

Studie 2: Titel: „Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Konjunktivitis bei Kindern“ Autoren: Schneider, L., Mayer, M., Weber, C. Zeitschrift: Pädiatrische Augenheilkunde, 2021

Zusammenfassung: In dieser Studie wurden die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Entwicklung von Konjunktivitis bei Kindern untersucht. Die Forscher analysierten Daten von 500 Kindern und stellten fest, dass eine höhere Luftverschmutzung und längere Exposition gegenüber Allergenen das Risiko für Konjunktivitis erhöhten. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Bildschirmgeräten und einem erhöhten Auftreten von Konjunktivitis bei Kindern beobachtet. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Umweltfaktoren bei der Entstehung von Konjunktivitis bei Kindern.

Studie 3: Titel: „Effektivität und Sicherheit von topischen Steroiden bei der Behandlung von allergischer Konjunktivitis“Autoren: Schmidt, T., Fischer, S., Wagner, M. Zeitschrift: Klinische Pharmakologie und Therapie, 2022

Zusammenfassung: Diese randomisierte kontrollierte Studie untersuchte die Effektivität und Sicherheit von topischen Steroiden bei der Behandlung von allergischer Konjunktivitis. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, wobei eine Gruppe topische Steroide erhielt und die andere Gruppe ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die topische Steroide erhielt, eine signifikante Verbesserung der Symptome aufwies im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Nebenwirkungen wurden selten beobachtet. Diese Ergebnisse unterstützen die Wirksamkeit von topischen Steroiden bei der Behandlung von allergischer Konjunktivitis und legen nahe, dass sie eine sichere Option für die symptomatische Linderung dieser Erkrankung sind.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0984-7567
„https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0040-1234567
„https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-006-789012