Heimische Superfoods – drei Tipps für Ihren Speiseplan

Wie oft werden Superfoods aus fernen Ländern beschworen. Da gibt es Chiasamen, Goji- und Açaibeeren, Algen, Moringa und jede Menge Gewürze wie Kurkuma, Ingwer und Galgant – diese Superfoods kommen von weit her aus Asien, Mittelamerika oder Afrika zu uns. Sie sorgen, ebenso wie die tropischen Früchte, für Abwechslung auf unserem Speiseplan und bedienen unser Bedürfnis nach gesunder Vielfalt und Besonderheiten.

Ob jedoch die Massenproduktion der Superfoods nachhaltig ist, ob die Transportwege nicht zu viel an Energie erfordern, ob sie wirklich ein Bio-Siegel verdienen und inwieweit sie nicht hoch Pestizidbelastete Lebensmittel sind, entzieht sich zuweilen der Kontrolle. Können sie also wirklich mit gutem Gewissen genossen werden?

Natürlich: Auch Kaffee, Tee, Pfeffer und Chili kommen von weit her. Und das schon seit vielen hundert Jahren. Sie sind uns ein selbstverständlicher Genuss geworden, auf den niemand verzichten möchte.

Doch bei einigen Superfoods, die in Mode gekommen sind, lohnt sich die Frage danach, was unsere Region vielleicht stattdessen zu bieten hat. Und ob es nicht nachhaltiger und ökonomisch wesentlich günstiger und sinnvoller ist, heimischen Superfoods den Vorrang zu geben.

Leinsamen

Lein ist eine alte europäische Kulturpflanze und mit dem Leben in unserer Region seit Jahrhunderten verbunden. Vom Lein kann nahezu alles genutzt werden. Für die Ernährung ist der Leinsamen und das Leinöl von großem Wert. Der Leinsamen hat die gleiche regulierende Wirkung auf die Verdauung wie die indischen Flohsamen, sein Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist sogar höher als der von Chiasamen.

Nicht nur für die Verdauung ist Leinsamen ein echtes Superfood, sondern auch für die Schleimhäute, zu deren Gesundheit er beiträgt. Dazu ist er preiswert, leicht zu nutzen und schmeckt leicht nussig. Eine leckere Zutat zu Salaten, Müsli oder Quarkspeisen.

Brennessel, Löwenzahn und die Wildkräuter

Zu jeder Jahreszeit finden sich wahre Superfoods auf den Feldern, Wiesen und Wäldern. Es beginnt schon im Frühling mit dem Scharbockskraut, dem Bärlauch, dem Löwenzahn. Die Natur präsentiert uns eine Fülle von Immunboostern, die vollkommen kostenfrei zu haben sind. Sie liefern uns wertvolle Bitterstoffe, die in der Regel viel zu wenig auf den Tisch kommen.

Wildkräuter können als Tee genossen werden, als Kräuterbutter zubereitet oder einfach in den Salat gestreut werden. Das können Sie übrigens auch mit den Knospen des Spitzwegerichs, des Gänseblümchens oder des Klees machen.

Wildkräuter sind lebendige Nahrungsmittel, die reich an Mineralien und Vitaminen sind und so manches weit her gereiste toppen. Sie erfreuen das Auge und den Gaumen.

Schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren und Sanddorn

Alle stark farbigen Beeren sind prall gefüllt mit sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die unser Immunsystem stärken und zur Gesundheit beitragen. Zudem sind sie echte Leckereien: Groß und Klein erfreuen sich ihrer. Sie können Süßigkeiten ersetzen und bieten noch wesentlich mehr geschmackliche Vielfalt als Zuckerwerk. Eine Handvoll Heidelbeeren ist ein gesunder Snack zwischendurch. Sanddorn ist überaus reich an Vitamin C und auch in Winterzeiten vorbeugend gegen Erkältungen gut zu genießen.

Alle Beeren, kombiniert mit Joghurt oder Quark, etwas Hafer und Nüssen sind auch hervorragend geeignet um dem Start in den Tag einen echten Frischekick zu geben.

Hirse und Hafer

Sind ebenso alte, europäische Nutzpflanzen. Vor allem die Hirse ist lange in Vergessenheit geraten, kann aber mit Quinoa deutlich mithalten. Hirse ist auch eine sehr gute Proteinquelle und von daher vor allem für Veganer geeignet. Auch in ihrem Eisengehalt ähnelt sie dem Quinoa, und sie ist Glutenfrei.

Hirse gibt es auch als Flocken, und in Kombination von Hafer- und Hirseflocken kann ein sehr schmackhafter und nährender Frühstücksbrei zubereitet werden. Hafer ist reich an Beta-Glucan, und trägt dadurch auch zur Regulierung des Blutzuckers bei. Beta Glucane verbessern zudem das Sättigungsgefühl, tragen zu einem guten Immunsystem bei, sind gesund für den Darm und helfen, den Cholesterinspiegel in Schach zu halten.