Knoblauch zur Blutverdünnung

Knoblauch und blutverdünnende Medikamente

Vertragen sich Knoblauch und blutverdünnenden Medikamenten? Medikamente wie Warfarin, Heparin oder Aspirin werden oft verschrieben, um das Risiko von Blutgerinnseln in Blutgefäßen zu reduzieren. Blutgerinnsel können schwerwiegende Erkrankungen verursachen, darunter Schlaganfälle, Herzinfarkte und Lungenembolien. Diese Medikamente wirken, indem sie die Gerinnung hemmen. Die Frage ist, darf zusätzlich Knoblauch gegessen werden? 

Einführung in das Thema

Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin, Heparin oder Aspirin kann bei vielen Patienten notwendig sein, um das Risiko von Blutgerinnseln zu reduzieren und damit lebensbedrohliche Erkrankungen verhindern. Allerdings gibt es einige Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die mit blutverdünnenden Medikamenten interagieren und deren Wirkung beeinflussen können. Eine häufig diskutierte Frage ist, ob Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, Knoblauch meiden sollten. Knoblauch wird seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt und hat viele gesundheitliche Vorteile. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Knoblauch die Blutgerinnung beeinflussen kann. Besonders in Kombination blutverdünnenden Medikamenten. In diesem Beitrag werden wir genauer darauf eingehen, welche Auswirkungen Knoblauch auf die Blutgerinnung hat und ob Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, tatsächlich auf den Verzehr von Knoblauch verzichten sollten.

Wie viel Knoblauch ist zu viel?

Es gibt keine genaue Empfehlung für die Menge an Knoblauch, die als „zu viel“ betrachtet werden kann. Das kann von Person zu Person unterschiedlich sein und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wie Alter, Gesundheitszustand, Medikamenteneinnahme und Dosierung.

Knoblauch kann bei empfindlichen Personen, in hohen Dosierungen verzehrt oder auf leeren Magen eingenommen, Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Eine moderate Menge an Knoblauch, als Teil einer ausgewogenen Ernährung, wird als sicher betrachtet und kann gesundheitliche Vorteile haben. Wie bei jeder Ernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln sollten Patienten jedoch auf mögliche Nebenwirkungen achten und sich an die Empfehlungen ihres Arztes halten.

Wie beeinflusst Knoblauch die Blutgerinnung?

Es gibt Hinweise, dass Knoblauch die Blutgerinnung beeinflussen kann. Erfahrungsgemäß in hoher Dosierung und auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Knoblauch enthält Allicin, die als natürliche Blutverdünner wirken, indem sie die Bildung von Blutgerinnseln hemmen und die Durchblutung verbessern. Dazu muss man sagen, dass die Wirkung von Knoblauch auf die Blutgerinnung widersprüchliche Ergebnisse aus verschiedenen Studien gibt. Einige Studien haben gezeigt, dass Knoblauch eine signifikante Wirkung auf die Blutgerinnung hat, während andere Studien keine Auswirkungen festgestellt haben. Daher ist es zu empfehlen, dass Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, ihren Arzt konsultieren, bevor sie Knoblauch in ihre Ernährung aufnehmen. Dazu zählen auch Nahrungsergänzungsmittel die Knoblauch enthalten.

Knoblauch und Nahrungsergänzungsmittel
Knoblauch und Nahrungsergänzungsmittel

Wer auf den gesunden Knoblauch nicht verzichten möchte, sollte regelmäßig Bluttests durchführen zu lassen. So lässt sich das Risiko der Blutgerinnung im sicheren Bereich garantieren.

Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die die Blutgerinnung beeinflussen können

Es gibt verschiedene Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die die Blutgerinnung beeinflussen und möglicherweise mit blutverdünnenden Medikamenten interagieren können. 

Hier sind einige Beispiele:

  • Vitamin K-reiche Lebensmittel: Vitamin K ist ein wichtiger Nährstoff, der für die Blutgerinnung benötigt wird. Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli, Leber, Eier und Milchprodukte enthalten hohe Mengen an Vitamin K und können daher die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten reduzieren.
  • Fischöl und Omega-3-Fettsäuren: Fischöl und Omega-3-Fettsäuren sind bekannt dafür, entzündungshemmend zu sein und die Blutgerinnung zu reduzieren. Wenn sie in hohen Dosen eingenommen werden, können sie jedoch mit blutverdünnenden Medikamenten interagieren und das Blutungsrisiko erhöhen.
  • Ginkgo biloba: Ginkgo biloba ist ein beliebtes pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel, das oft zur Verbesserung der Gedächtnisleistung und zur Steigerung der Durchblutung verwendet wird. Es kann jedoch auch die Blutgerinnung beeinflussen und sollte daher mit Vorsicht verwendet werden. Insbesondere von Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
  • Johanniskraut: Johanniskraut wird oft als pflanzliches Antidepressivum eingesetzt. Es kann auch die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten reduzieren und das Blutungsrisiko erhöhen.
  • Alkohol: Alkohol kann die Blutgerinnung beeinflussen und das Blutungsrisiko erhöhen. Besonders, wenn er in großen Mengen konsumiert wird. Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten ihren Alkoholkonsum einschränken oder ganz darauf verzichten.

Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten ihren Arzt über alle Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel informieren, die sie konsumieren möchten. So sind mögliche Interaktionen zu vermeiden.

Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten

Warfarin, ist ein orales Antikoagulans und wird oft zur Vorbeugung von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern eingesetzt. Es hemmt die Wirkung von Vitamin K, das für die Bildung von Gerinnseln notwendig ist. Es reduziert die Menge an Blutgerinnseln, die gebildet werden. 

Heparin, ist ein injizierbares Antikoagulans und wird oft im Krankenhaus verwendet, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Insbesondere bei Patienten, die an einer tiefen Venenthrombose leiden.

Aspirin, ist ein bekanntes blutverdünnenden Schmerzmittel. Es hemmt die Wirkung von Cyclooxygenase, einem Enzym, das an der Bildung von Blutgerinnseln beteiligt ist. Aspirin wird oft zur Vorbeugung von Herzinfarkten oder Schlaganfällen bei Patienten mit hohem Risiko verschrieben.

Heparin zur Blutverdünnung
Heparin zur Blutverdünnung

Blutverdünnende Medikamente können jedoch auch Blutungen als Nebenwirkungen auslösen. Eine Überdosierung oder eine Interaktion mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln kann zu lebensbedrohlichen Blutungen führen. Es ist daher wichtig, dass Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten und regelmäßig Bluttests durchführen lassen, um sicherzustellen, dass ihre Medikation optimal dosiert ist und dass ihre Blutgerinnung im sicheren Bereich bleibt.

Das müssen Sie wissen

Abschließend lässt sich sagen, dass Knoblauch möglicherweise die Blutgerinnung beeinflussen kann. Hauptsächlich, wenn er in großen Mengen oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen wird. Obwohl einige Studien positive Auswirkungen auf die Blutgerinnung gezeigt haben, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die genauen Auswirkungen von Knoblauch auf die Gerinnung zu bestimmen. Um jedes Risiko von Komplikationen zu minimieren, ist es wichtig, eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, wenn blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Das sagt die Wissenschaft

  • Oskouei DS, Rasaee MJ, Salimi M, Darvishzadeh-Boroujeni P, Gharib-Naseri MK, Riahi-Zanjani B. „Effect of garlic extract on blood coagulation, fibrinolytic activity, and platelet aggregation in healthy subjects.“ Pharmacognosy Res. 2014 Jul-Sep;6(3):204-8. doi: 10.4103/0974-8490.132573. PMID: 24991030; PMCID: PMC4078764.

Diese Studie untersuchte den Effekt von Knoblauchextrakt auf die Blutgerinnung, die Fibrinolyse und die Plättchenaggregation bei gesunden Probanden. Die Ergebnisse zeigten, dass Knoblauchextrakt die Blutgerinnung hemmt und die Fibrinolyse erhöht, was auf seine potenzielle blutverdünnende Wirkung hinweist.

  • Gardner CD, Chatterjee LM, Carlson JJ. „The effect of a garlic preparation on plasma lipid levels in moderately hypercholesterolemic adults.“ Atherosclerosis. 2001 Sep; 154(1):213-20. doi: 10.1016/s0021-9150(00)00479-0. PMID: 11500162.

Diese Studie untersuchte den Effekt von Knoblauch auf die Plasma-Lipidspiegel bei Patienten mit moderater Hypercholesterinämie. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Knoblauchpräparation signifikante Veränderungen in den Lipidspiegeln bewirkte, die auf eine potenzielle blutverdünnende Wirkung hinweisen.

  • Zhang Y, Han P, Wu N, He B, Lu Y, Li Y. „The efficacy of garlic for patients with atherosclerosis: a systematic review and meta-analysis.“ Eur J Prev Cardiol. 2018 Aug;25(12):1295-1305. doi: 10.1177/2047487318786898. Epub 2018 Jul 3. PMID: 29968444.

Diese Meta-Analyse untersuchte die Wirksamkeit von Knoblauch bei Patienten mit Atherosklerose, einer Erkrankung, die mit erhöhter Blutgerinnung und erhöhtem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Endothelfunktion (ein Indikator für die Blutgerinnungsfähigkeit) bei Patienten, die Knoblauch einnahmen, im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„Oskouei DS, et al. (2014). Effect of garlic extract on blood coagulation, fibrinolytic activity, and platelet aggregation in healthy subjects. Pharmacognosy Res. 6(3):204-8. PMID: 24991030
„Gardner CD, et al. (2001). The effect of a garlic preparation on plasma lipid levels in moderately hypercholesterolemic adults. Atherosclerosis. 154(1):213-20. PMID: 11500162
„Gardner CD, et al. (2001). The effect of a garlic preparation on plasma lipid levels in moderately hypercholesterolemic adults. Atherosclerosis. 154(1):213-20. PMID: 11500162
Zhang Y, et al. (2018). The efficacy of garlic for patients