Die Laktoseunverträglichkeit kann angeboren sein oder in späteren Jahren auftreten. Laktoseintoleranz ist mitunter gut zu therapieren. Wir klären auf, und geben die besten Tipps für Diagnose und welche Hilfe die Krankenkassen leisten. Außerdem bekommen Sie die besten Einkauftipps.
In Milchprodukten befindet sich das Kohlenhydrat Milchzucker (Laktose), was auch als Zweifachzucker bezeichnet wird. Milchzucker besteht aus Glukose und Galaktose. Sie werden im Dünndarm zur Verdauung gespalten und über deren Schleimhäute in die Blutversorgung aufgenommen.
Was ist Laktose denn genau?
Bei der Laktoseunverträglichkeit fehlt das Enzym Laktase, das für die Aufspaltung des Zweifachzuckers in seine Bestandteile notwendig ist.
Laktoseintoleranz ist keine Milchallergie!
Ist Laktoseunverträglichkeit heilbar?
Die sekundäre (erworbene) Laktoseintoleranz ist gut behandelbar, wenn die Ursache erkannt und behandelt werden kann.
Die primäre (angeborene) Laktoseunverträglichkeit ist nicht heilbar, obwohl die Betroffenen gut damit leben können. Denn Milchprodukte sind nicht lebensnotwendig, wenn auf andere Weise die Mineralstoffe dem Körper zugeführt werden.
Welche Probleme entstehen bei Laktoseunverträglichkeit?
Die Unverträglichkeiten entstehen durch die Abfallprodukte, die sich durch die fehlende Aufspaltung im Dickdarm entwickeln.
Diese Folgen können entstehen:
- Blähungen
- Durchfall
- Verstopfung
- Völlegefühl
- Bauchschmerzen bis zu Darmkoliken
- Übelkeit
Die Symptome können direkt nach dem Essen auftreten oder einige Stunden später. In schweren Fällen sind auch Herzrasen (Tachykardie) und Schwindel möglich.
Darauf müssen Sie beim Einkaufen achten
Lesen Sie die Zutatenliste der einzelnen Produkte und meiden Sie den Einkauf, wenn dieses auf der Liste steht.
- Kann Spuren von Milch enthalten
- kann Spuren von Laktose enthalten
- kann Trockenmasse enthaltene
- Geschmacksverstärker
- Laktit
- Lactose
- E966
- Lactose-Monohydrat
- 1H2O/ Monohydrat
Verzichten Sie auf Fertigprodukte, sogar, wenn „laktosefrei“ deklariert ist.
Vermeiden Sie diese Lebensmittel
- Fertiggerichte
- Fertigdessert
- Käse
- Ketchup
- Süßigkeiten
- Pulvererzeugnisse
- Backwaren Mischungen
- Fleischerzeugnisse
- Kekse
- Pommes frites
- Kroketten
- Fertigsoßen
Ist die Diagnose gestellt, heißt das nicht, dass Sie absolut auf Laktose in der Ernährung verzichten müssen. Das ist kaum möglich. Testen Sie Ihre Toleranzgrenze vorsichtig aus.
Es gibt immer Alternativen
Ob Ihr Darm Butter in kleinen Mengen akzeptiert, ist zu testen. Sonst nehmen Sie vegane Butter oder entsprechende Margarine.
Zum Braten und für Salate eignen sich „nicht raffinierte“ Bio-Öle oder indisches Butterschmalz (Ghee).
Laktoseunverträglichkeit – Ernährung
Bei Laktoseintoleranz ist es nicht mehr schwierig, verträgliche, laktosefreie Nahrungsmittel zu bekommen.
Wer auf Milch nicht verzichten möchte, greift zu laktosefreie Milch. Sie wird mit einem Enzym, dem Beta-Galaktosidase bearbeite, was den Milchzucker spaltet. Diese Milch ist ebenso wie die verarbeiteten Milchprodukte gut verträglich. Inzwischen gibt es ein großes Angebot an alternativen Milchprodukten, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden.
Die Liste ist lang:
- Kokosmilch
- Hafermilch
- Mandelmilch
- Reismilch
- Sojamilch und Soja-Produkte
- Joghurt und Käse
- Tofu
- vegane Brotaufstriche
- laktosefreie Backwaren
- laktosefreie Fleischwaren
- Thomy French Dressing
- Thomy Senf
Die gute Nachricht für Käsefans. Käse mit einer langen Reifezeit kann 1g Laktose pro 100 g Käse enthalten. Der wird im Gegensatz zu jungen Hartkäse gut vertragen.
Die alternativen Fleisch- und Wurstwaren sind inzwischen geschmacklich gut ausgereift. Das zeigen auch die veganen Grillwürstchen und Käsesorten.
Das sagt die Statistik
Laut Statista, wurden im Jahr 2020 etwa 351 Millionen Euro für Milchersatzprodukte umgesetzt. Etwa 76 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, im Jahr 2021/22, alternativen Fleischwaren gekauft zu haben
Das sollten Sie wissen:
Die sicherste Diagnose erfolgt bei einem Facharzt mit einem Wasserstoff-Atemtest, den der Arzt abrechnen kann. Die Krankenkassen bezuschussen eine Ernährungsberatung bei Laktoseintoleranz.
Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!
Literaturangabenhttps://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/nahrungsmittelshyunvertraeglichkeiten/laktoseintoleranz
https://flexikon.doccheck.com/de/Laktoseintoleranz?utm_source=www.doccheck.flexikon&utm_medium=web&utm_campaign=DC%2BSearch
https://www.ugb.de/artikel/Laktoseunvertr%C3%A4glichkeit/
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