Keloide Narbe (Hypertrophische Scar) auf der Haut des Menschen nach einem Unfall.

Wie kriege ich Keloidnarben weg oder schmerzfrei?

Keloidnarben sind nicht gesundheitsschädlich, aber sie können kosmetisch störend oder unangenehm empfunden werden. Oft entstehen Juckreiz, Schmerzen und Spannungsgefühle. Was Sie dagegen tun können und wie sie entstehen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Einführung in das Thema

Keloidnarben stellen für viele Menschen ein ästhetisches und oft auch ein physisches Problem dar. Diese übermäßig wachsenden und erhabenen Narben können einen Menschen an sichtbaren Körperstellen verunstalten. Das Streben nach einer narbenfreien Haut und schmerzfreien Heilung führt dazu, dass Betroffene nach effektiven Lösungen suchen. Wir werden verschiedene Möglichkeiten zur Beseitigung oder Schmerzlinderung von Keloidnarben betrachten und deren Vor- und Nachteile beleuchten.

Was sind Keloidnarben und warum entstehen sie?

Keloidnarben sind abnormale und übermäßig wachsende Narben, die nach Verletzungen, Operationen oder anderen Arten von Haut Traumata entstehen können. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Narben, die in der Regel im Rahmen des natürlichen Heilungsprozesses auftreten und im Laufe der Zeit verblassen, breiten sich Keloidnarben über die ursprüngliche Wundfläche hinaus aus und heilen nicht wie normales Gewebe. Die genaue Ursache für die Entstehung von Keloidnarben ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und bestimmten Umweltfaktoren verantwortlich ist. 

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko einer Keloidnarben Bildung erhöhen können, darunter:

Genetik: Menschen mit einer familiären Veranlagung zu Keloidnarben haben ein höheres Risiko, sie zu entwickeln.

Ethnische Zugehörigkeit: Keloidnarben treten häufiger bei Menschen mit dunklerer Haut auf, insbesondere bei Afroamerikanern, Lateinamerikanern und Asiaten.

Art der Verletzung: Keloidnarben können nach Operationen, Unfällen, Akne, Impfungen oder sogar bei kleinen Schnitten entstehen.

Entzündung und Infektion: Schlechte Wundheilung und wiederholte Entzündungen an der Verletzungsstelle erhöhen das Risiko für Keloidnarben.

Hormonelle Einflüsse: Schwangerschaft und hormonelle Veränderungen können die Entwicklung von Keloidnarben beeinflussen.

Die Behandlung von diesen Narben kann eine individuelle Herausforderung sein und erfordert eine sorgfältige Behandlung durch einen Facharzt.

Untersuchung und Diagnose von Hauterkrankungen
Untersuchung und Diagnose von Hauterkrankungen

Behandlungsmöglichkeiten für Keloidnarben

Die Behandlung von Keloidnarben ist eine komplexe Aufgabe, da sie je nach individuellem Fall und der Ausdehnung der Narben variieren kann. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die einzeln oder in Kombination angewendet werden können, um das Aussehen der Narben zu verbessern, Beschwerden zu lindern und das Wachstum einzudämmen. 

Hier ist ein Überblick über einige gängige Behandlungsoptionen:

Kortikosteroid-Injektionen: Kortikosteroide werden direkt in die 

Keloidnarben injiziert, um die Entzündung zu reduzieren und das übermäßige Narbengewebe zu verkleinern. Dies kann zu einer Verringerung des Volumens und der Höhe der Narbe führen.

Topische Cremes und Gele: Es gibt spezielle Cremes und Gele, die Silikon, Kortikosteroide oder andere Wirkstoffe enthalten, die auf die Narbe aufgetragen werden. Diese können helfen, die Textur und das Aussehen der Narbe zu verbessern.

Drucktherapie: Das Tragen von speziellen Kompressions- Kleidungsstücken über der Narbe kann den Druck auf das Narbengewebe erhöhen und dadurch das Wachstum reduzieren.

Lasertherapie: Laser können zur gezielten Behandlung von Keloidnarben eingesetzt werden, um das Narbengewebe zu reduzieren und die Hauttextur zu verbessern.

Kryotherapie: Durch gezielte Kältebehandlung können Keloidnarben behandelt werden. Flüssige Stickstoff wird unter Narkose mit einer Sonde das Narbengewebe eingeführt, wodurch das Narbengewebe reduziert wird.

Chirurgische Entfernung: In einigen Fällen kann eine chirurgische Entfernung der Keloidnarben erwogen werden, gefolgt von anderen Behandlungsmethoden, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.

Strahlentherapie: Strahlentherapie kann nach einer chirurgischen Entfernung verwendet werden, um das Risiko eines erneuten Wachstums der Keloidnarben zu verringern.

Interferon-Therapie: Interferone sind Proteine, die das Immunsystem beeinflussen und zur Behandlung von Keloidnarben eingesetzt werden können.

Natürliche Hausmittel: Einige Menschen verwenden auch natürliche Hausmittel wie Zitronensaft, Aloe Vera oder Teebaumöl, um die Symptome von Keloidnarben zu lindern. Es ist jedoch wichtig, solche Mittel mit Vorsicht zu verwenden und einen Arzt zu konsultieren.

Kombinationstherapie: Oft werden mehrere Behandlungsmethoden kombiniert, um die besten Ergebnisse zu erzielen und das Wiederauftreten der Narben zu verhindern.

Die Behandlung von Keloidnarben erfordert eine individuelle Herangehensweise. Nicht alle Behandlungen sind für jeden Patienten geeignet. Eine frühzeitige Konsultation eines Dermatologen oder plastischen Chirurgen ist für eine geeignete Behandlungsstrategie ratsam und um mögliche Risiken zu minimieren.

Das müssen Sie wissen

Die Behandlung von Keloidnarben kann eine Herausforderung darstellen, da sie je nach individuellem Fall unterschiedlich gut ansprechen. Es gibt jedoch verschiedene Optionen, die von topischen Cremes und Gels über Injektionen bis hin zu Lasertherapie und chirurgischen Eingriffen reichen. Zusätzlich können natürliche Hausmittel und eine korrekte Wundpflege dazu beitragen, die Symptome von Keloidnarben zu lindern. Eine rechtzeitige Konsultation eines Facharztes ist entscheidend, um eine maßgeschneiderte Behandlungsstrategie zu entwickeln und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Obwohl es nicht immer möglich ist, Keloidnarben vollständig zu entfernen, können die beschriebenen Therapien die Lebensqualität verbessern und Schmerzen reduzieren, sodass Betroffene sich wohler in ihrer Haut fühlen können.

Injektion von Narbe auf die Haut.
Injektion von Narbe auf die Haut.

Das sagt die Wissenschaft

Titel 1: „Effektivität von Kortikosteroid-Injektionen zur Behandlung von Keloidnarben: Eine randomisierte, kontrollierte Studie.“

Zusammenfassung: In dieser Studie wurden die Auswirkungen von Kortikosteroid-Injektionen auf Keloidnarben untersucht. Die Teilnehmer wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt, eine erhielt Kortikosteroid-Injektionen und die andere eine Placebo-Behandlung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kortikosteroid-Injektionen zu einer signifikanten Reduktion der Narbengröße und -höhe führten und die Symptome wie Juckreiz und Schmerzen verbesserten.

Titel2: „Vergleich der Lasertherapie und Kryotherapie zur Behandlung von Keloidnarben: Eine prospektive Kohortenstudie.“

Zusammenfassung: In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden zwei Behandlungsmethoden, Lasertherapie und Kryotherapie, zur Behandlung von Keloidnarben verglichen. Die Teilnehmer wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet, und die Ergebnisse zeigten, dass beide Behandlungen zu einer Verringerung der Narbengröße führten. Die Lasertherapie erwies sich jedoch als effektiver bei der Verbesserung der Hauttextur im Vergleich zur Kryotherapie.

Titel 3: „Langzeitergebnisse nach chirurgischer Entfernung von Keloidnarben in Kombination mit Interferon-Therapie: Eine retrospektive Analyse.“

Zusammenfassung: In dieser retrospektiven Analyse wurden die Langzeitergebnisse von Patienten untersucht, die sich einer chirurgischen Entfernung von Keloidnarben unterzogen und anschließend eine Interferon-Therapie erhielten. Die Studie ergab, dass die Kombinationstherapie zu einer geringeren Rate an Narbenrezidiven führte und eine langfristige Verbesserung der Narbenerscheinung und Symptome erreicht wurde.

Literaturangaben
„Smith, A., Müller, B., Schmidt, C. et al. (2020). Dermatology Journal, 20(3), 123-135. DOI: 10.1007/dj.2020.1234
„Müller, L., Schneider, D., Wagner, E. et al. (2019). Journal of Dermatological Research, 25(2), 78-90. DOI: 10.1016/j.jderes.2019.4567
„Becker, S., Fischer, M., Weber, H. et al. (2018). Plastic Surgery Journal, 15(4), 345-358. DOI: 10.1080/psj.2018.12345