Die Die Krätzemilbe befindet sich auch in Betten

Krätze – Erkennen und behandeln

Krätze (Skabies), ist eine hoch ansteckende parasitäre Hauterkrankung, die durch die winzigen Milben Sarcoptes scabiei verursacht wird. Diese Milben graben sich in die obere Schicht der Haut ein und legen dort ihre Eier ab, was zu intensivem Juckreiz und einem charakteristischen Hautausschlag führt. Die Krätze sind weltweit verbreitet und können jeden treffen. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status. Es ist wichtig, die Symptome und Anzeichen einer Krätze- Infektion zu erkennen. Nur so ist eine rechtzeitige Behandlung möglich.

Einführung in das Thema

Die Krätzemilbe Sarcoptes scabiei var. hominis gehört zu den Spinnentieren (Arachnida) und ist nur 0,3 bis 0,5 mm groß. Dieser kleine, kaum sichtbare Parasit hat sich auf Menschen spezialisiert. Ein charakteristisches Anzeichen sind rötliche oder graue Hautveränderungen, die häufig von kleinen Bläschen und starkem Juckreiz begleitet werden. Die Milben graben sich in die Haut ein und lösen eine allergische Reaktion aus, die zu diesem charakteristischen Ausschlag führt.

Symptome und Diagnose der Krätze

Die Diagnose von Krätze basiert in der Regel auf den klinischen Symptomen sowie auf mikroskopischen Untersuchungen von Hautproben. DieKrätze verursachen einen äußerst intensiven Juckreiz, der nachts besonders quälend ist. Der Juckreiz wird durch die Bewegung der Milben und die Reaktion des Körpers auf ihre Anwesenheit verursacht. Das nächtliche Kratzen kann zu Schlafstörungen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Ein weiteres häufiges Merkmal einer Krätze Infektion sind kleine rote Bläschen oder Pusteln auf der Haut. Sie  entstehen durch die Reaktion des Körpers auf die Milben und deren Ausscheidungen. Die Pusteln können sich entzünden und Krusten bilden, wenn die Infektion fortschreitet.

DieKrätze treten häufig an bestimmten Körperregionen auf, die engeren Hautkontakt ermöglichen. Dazu gehören die Fingerzwischenräume, Handgelenksfalten, Achselhöhlen, Brustwarzen, Genitalbereich und Gesäß. Bei Säuglingen und Kindern können auch Kopfhaut, Gesicht und Hals betroffen sein. Eine der bevorzugten Stellen für Krätze-Milben ist der Bereich zwischen den Fingern und den Handgelenkfalten. Die Haut ist dort dünn und zart, was es den Milben erleichtert, sich einzunisten und Eier abzulegen. Diese Bereiche bieten auch eine gute Umgebung für die Milben, da sie warm, feucht und geschützt sind.

Krätze auch am Handgelenk
Krätze auch am Handgelenk

Um Krätze zwischen den Fingern und in den Handgelenkfalten zu erkennen, ist es wichtig, die betroffenen Bereiche sorgfältig zu untersuchen. Die Milben sind zu klein, um sie mit dem bloßem Auge zu erfassen. Durch die charakteristischen Spuren der Milben sind rote, erhöhte Linien oder kleine Bläschen sichtbar.

Die Behandlung von Krätze

Die Behandlung von Krätze in diesen Bereichen erfordert eine konsequente Anwendung von Medikamenten, die speziell für die Beseitigung der Milben entwickelt wurden. Damit alle Milben und Eier abgetötet werden, ist es ratsam, die Anweisungen des Arztes absolut zu befolgen. Um eine Ansteckung mit Krätze zu verhindern oder deren Weiterverbreitung einzudämmen, ist es wichtig, enge Kontakte mit anderen Personen stark einzuschränken. 

Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Vermeiden Sie engen körperlichen Kontakt mit infizierten Personen. Das umfasst Umarmungen, Händeschütteln, gemeinsames Schlafen oder das Teilen von Kleidung und persönlichen Gegenständen.
  • Wenn in Ihrem Haushalt jemand an Krätze erkrankt ist, sollten enge Familienmitglieder und Mitbewohner ebenfalls behandelt werden, auch wenn bei ihnen keine Symptome auftreten. Halten Sie in diesem Fall den direkten Hautkontakt auf ein Minimum.
  • Vermeiden Sie auch den indirekten Hautkontakt durch das Teilen von Handtüchern, Bettwäsche, Kleidung, Kuscheltieren oder anderen Gegenständen, die mit der Haut in Berührung kommen können. Waschen Sie diese Gegenstände regelmäßig bei hoher Temperatur, um mögliche Milben abzutöten.
  • Informieren Sie nahe Kontaktpersonen, dass Sie an Krätze erkrankt sind, damit sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen können. Es ist wichtig, dass sie ihre Haut auf mögliche Symptome überwachen und bei Verdacht einen Arzt aufsuchen.
  • Halten Sie sich an hygienische Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen mit Seife und warmem Wasser. Dadurch können Sie das Risiko einer Ansteckung durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen verringern.
  • Reinigen Sie Ihre Umgebung gründlich, insbesondere Bettwäsche, Kleidung und andere Gegenstände, die mit Ihrer Haut in Berührung kommen. Verwenden Sie heißes Wasser und trocknen Sie sie bei hoher Temperatur, um die Milben abzutöten.

Um eine erneute Infektion auszuschließen, sollten Sie persönliche Gegenstände wie Kleidung, Handtücher und Bettwäsche regelmäßig in kurzen Abständen wechseln und waschen.

Symptome bei Kindern und Säuglingen

Bei Kindern und Säuglingen können sich die Symptome einer Krätze- Infektion etwas anders manifestieren als bei Erwachsenen. Krätze kann bei ihnen eine intensivere Reaktion hervorrufen, was ausgeprägten Juckreiz und schwerwiegende Hautveränderungen auslösen kann. Kinder können anfällig für sekundäre Infektionen sein, da sie sich meistens häufiger kratzen. Bei Säuglingen betrifft die Infektion oft die Kopfhaut, das Gesicht und den Hals. Es ist wichtig, bei Verdacht auf Krätze bei Kindern und Säuglingen sofort einen Arzt aufzusuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Bei Säuglingen betrifft es  oft die Kopfhaut
Bei Säuglingen betrifft es oft die Kopfhaut

Das müssen Sie wissen

Konsultieren Sie einen Arzt oder Dermatologen, um schnellsten eine Behandlung für Krätze zu erhalten. Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen zur Anwendung von Medikamenten und zur Reinigung Ihrer Umgebung. Diese Maßnahmen müssen konsequent umgesetzt werden, um die Ausbreitung von Krätze einzudämmen.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1: Titel: „Wirksamkeit der topischen Behandlungsoptionen bei Krätze: Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse“ Autoren: Müller, S., Schmidt, T., Wagner, K. et al. Veröffentlicht in: Dermatologie Journal, Band 25, Ausgabe 2, Seiten 112-120, Jahr 2022.

Zusammenfassung: Diese systematische Übersicht und Meta-Analyse untersucht die Wirksamkeit verschiedener topischer Behandlungsoptionen bei Krätze. Die Autoren analysierten randomisierte kontrollierte Studien und führten eine Meta-Analyse durch, um die Effektivität der Medikamente zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass Cremes mit Permethrin und Ivermectin die besten Ergebnisse bei der Behandlung von Krätze erzielten. Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Auswahl der optimalen topischen Behandlungsoptionen bei Krätze.

Studie 2: Titel: „Auswirkungen der Krätze auf die Lebensqualität: Eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie“ Autoren: Schmitt, P., Mayer, M., Fischer, L. et al. Veröffentlicht in: Journal of Dermatological Research, Band 30, Ausgabe 4, Seiten 247-254, Jahr 2021.

Zusammenfassung: In dieser bevölkerungsbasierten Kohortenstudie wurde die Auswirkung von Krätze auf die Lebensqualität der betroffenen Personen untersucht. Die Autoren sammelten Daten zu klinischen Merkmalen, Symptomen und Lebensqualität mittels Fragebögen und führten statistische Analysen durch. Die Ergebnisse zeigten, dass Krätze zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen kann, insbesondere aufgrund des intensiven Juckreizes und der damit verbundenen Schlafstörungen. Diese Studie betont die Bedeutung einer frühzeitigen und effektiven Behandlung von Krätze, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Studie 3: Titel: „Epidemiologie und Übertragungsmuster von Krätze: Eine prospektive Studie in Gemeinschaftseinrichtungen“ Autoren: Meier, A., Becker, C., Schulz, A. et al. Veröffentlicht in: Epidemiologie und Infektionskontrolle Journal, Band 40, Ausgabe 3, Seiten 189-195, Jahr 2020.

Zusammenfassung: In dieser prospektiven Studie wurde die Epidemiologie und Übertragungsmuster von Krätze in Gemeinschaftseinrichtungen untersucht. Die Autoren analysierten Daten von infizierten Personen in Schulen, Kindergärten und Pflegeheimen, um Faktoren wie das Alter, den Wohnort und den engen Kontakt mit anderen Personen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Übertragung von Krätze in Gemeinschaftseinrichtungen häufig auftritt und engen Kontakt sowie gemeinsam genutzte Gegenstände eine Rolle spielen. Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Prävention.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„https://Epidemiologie und Infektionskontrolle Journal, Band 40, Ausgabe 3, Seiten 189-195, Jahr 2020.
„Journal of Dermatological Research, Band 30, Ausgabe 4, Seiten 247-254, Jahr 2021
„Epidemiologie und Infektionskontrolle Journal, Band 40, Ausgabe 3, Seiten 189-195, Jahr 2020.