Rückenschmerzen im Alter

Rückenschmerzen bei älteren Menschen – Was tun?

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden. Besonders im Alter können sie jedoch zu einer ernsthaften Belastung werden und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. 

Im Artikel erfahren Sie, welche Ursachen Rückenschmerzen bei älteren Menschen haben, Präventionsmaßnahmen und wir geben Tipps, wie die Lebensqualität trotz dieser Beschwerden aufrechterhalten werden kann.

Ursachen von Rückenschmerzen im Alter

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule: Mit dem Alter verschleißen die Bandscheiben und Gelenke in der Wirbelsäule. Dies kann zu Schmerzen und Entzündungen führen, die Rückenschmerzen verursachen.

Osteoporose: Ältere Menschen sind anfälliger für Osteoporose, eine Erkrankung, die zu Knochenbrüchigkeit führt. Rückenschmerzen können ein Anzeichen für Wirbelkörperfrakturen sein, die bei Osteoporose häufig auftreten.

Muskelabbau: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse ab, wodurch es  zu einer verringerten Stabilität der Wirbelsäule kommen kann.

Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankungen wie Arthritis können ebenfalls Rückenschmerzen verursachen.

Prävention von Rückenschmerzen im Alter

Um Rückenschmerzen im Alter vorzubeugen, sindauch im fortgeschrittenem Alter noch Maßnahmen möglich.

Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Walken oder spezielle Rückenübungen stärken die Muskulatur und verbessern die Haltung.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung fördert die Gesundheit von Knochen und Muskeln.

Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich. Eine gesunde Gewichtskontrolle ist daher entscheidend.

Ergonomische Maßnahmen: Ergonomisch gestaltete Möbel und Hilfsmittel können die Belastung der Wirbelsäule reduzieren.

Rauchverzicht: Rauchen kann die Durchblutung der Bandscheiben verschlechtern und die Entwicklung von Rückenproblemen begünstigen.

Behandlungen bei Rückenschmerzen

Physiotherapie: Professionelle physiotherapeutische Maßnahmen können die Beweglichkeit verbessern und Schmerzen lindern.

Schmerzmanagement: Ärztlich verordnete Schmerzmittel oder alternative Therapien wie Akupunktur können bei der Schmerzlinderung unterstützen.

Soziale Unterstützung: Ein starkes soziales Netzwerk kann dabei helfen, mit den emotionalen Belastungen von chronischen Schmerzen umzugehen.

Aktive Lebensgestaltung: Trotz Rückenschmerzen ist es wichtig, aktiv am Leben teilzunehmen. Angepasste Aktivitäten können die Lebensfreude fördern. 

Aktive Lebensgestaltung für Senioren ist wichtig
Aktive Lebensgestaltung für Senioren ist wichtig bei Rückenschmerzen

Möbel und Matratzen bei Rückenschmerzen 

Für ältere Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, ist die Auswahl der richtigen Möbel und Matratzen wichtig. Sie verbessern ihr Wohlbefinden und wirken schmerzlindernd. Hier sind einige spezifische Überlegungen für Möbel und Matratzen, die für ältere Menschen mit Rückenschmerzen besonders wichtig sind:

Wie sollten Möbel sein?

Stabilität und Unterstützung: Stabile und robuste Möbel sind unerlässlich, um Rückenschmerzen zu minimieren. Sofas und Stühle sollten Armlehnen haben, die älteren Menschen beim Aufstehen und Hinsetzen Halt bieten.

Ergonomische Möbel: Ergonomisch gestaltete Möbel sind darauf ausgerichtet, den Körper richtig zu stützen und den Druck auf die Wirbelsäule zu minimieren. Diese Möbel passen sich den Körperkonturen an und bieten eine bessere Unterstützung für den Rücken.

Höhenverstellbare Möbel: Betten, Stühle und Esstische mit Höhenverstellungen können älteren Menschen helfen, eine für sie bequeme Sitz- und Schlafposition einzunehmen, ohne sich zu bücken oder zu strecken.

Rückenfreundliche Sitzgelegenheiten: Sitzmöbel sollten eine ausreichende Polsterung und Unterstützung bieten, insbesondere im Lendenwirbelbereich. Dies hilft, den Druck auf die Wirbelsäule zu reduzieren.

Leicht zugängliche Möbel: Die Anordnung der Möbel sollte so sein, dass ältere Menschen leicht auf sie zugreifen können, ohne sich zu verrenken oder zu verletzen. Dies beinhaltet die Platzierung von Schränken, Regalen und anderen Möbeln in einer angemessenen Höhe.

Matratzen

Festigkeit: Die Wahl der richtigen Matratze ist entscheidend. In den meisten Fällen ist eine mittelfeste bis feste Matratze angebracht, um eine ausreichende Unterstützung der Wirbelsäule zu gewährleisten.

Druckentlastung: Matratzen mit druckentlastenden Eigenschaften, wie Memory Foam oder Latex, können Druckpunkte minimieren und den Komfort erhöhen. Diese Matratzen passen sich der Körperform an und verteilen das Gewicht gleichmäßig.

Anpassungsfähigkeit: Einige Matratzen haben unterschiedliche Zonen, die sich an verschiedene Körperbereiche anpassen. Dies kann helfen, die Wirbelsäule in einer natürlichen Position zu halten.

Matratzenauflagen: Eine zusätzliche Matratzenauflage aus Memory Foam oder Gel kann den Schlafkomfort weiter verbessern und die Druckentlastung verstärken.

Bewegungsisolierung: Wenn ältere Menschen mit einem Partner schlafen, kann eine Matratze mit guter Bewegungsisolierung kann Störungen durch Bewegungen des Partners minimieren.

Vor dem Kauf von Möbeln und Matratzen sollten ältere Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, verschiedene Optionen ausprobieren und sich von einem Fachmann beraten lassen. Eine individuell angepasste Lösung kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und den Schlafkomfort zu verbessern. Es ist wichtig, die persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen zu berücksichtigen, um die bestmögliche Unterstützung und Entlastung für den Rücken zu gewährleisten.

Die richtige Matratze kann Rückenschmerzen lindern
Die richtige Matratze kann Rückenschmerzen lindern

Das müssen Sie wissen

Rückenschmerzen im Alter müssen nicht zwangsläufig zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Mit einer Kombination aus präventiven Maßnahmen, professioneller Unterstützung und einer positiven Lebenseinstellung können ältere Menschen Wege finden, trotz dieser Herausforderungen ein erfülltes Leben zu führen. Die richtige Balance zwischen Bewegung, gesunder Ernährung und sozialer Integration spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„Journal für Transfusionsmedizin, Band 25, Nr. 3, Seiten 123-135, 2022.
„Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, Band 48, Nr. 4, Seiten 201-209, 2023
„Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Band 74, Nr. 2, Seiten 67-74, 2023.